Die Sieben Strahlen

Die Sieben Strahlen

Freitag, 15. November 2019

XI Die Sonne bringt es an den Tag


Die Sonne bringt es an den Tag, wo der Mensch auf seinem irdischen Wanderweg der wiederholten Erdenleben angelangt ist. Das Geburtshoroskop zeigt, wie er die Leid-schaffenden Emotionen überwinden und seine Anlagen, Talente und Fähigkeiten einsetzen kann, um seine Lebensaufgaben, seine Berufung und seine karmischen Aufgaben zu erfüllen.



1. Die Erschaffung des Menschen
Die zweifache Schöpfung des Menschen in der Bibel ist eigentlich unverständlich. Sie wird im Apokryphon des Johannes, des Lieblingsjüngers von Jesus, jedoch zunächst als eine geistige Schöpfung im Pleroma des Himmels und hernach als eine astrale Schöpfung des Menschen in der Welt der Archonten beschrieben.
Gott-Vater, der unsichtbare Geist, das unermessliche Licht, liess zunächst aus seinem Denken Ennoia, eine erste Kraft Pronoia, die Barbelo, den Mutterschoss des Alls aus sich hervorgehen. Aus der Barbelo, dem Mutterschoss des Alls wurde der Geistesmensch hervorgebracht, der ein mannweiblicher Mensch, das Abbild Gottes, die Äonen-Fünfheit ist. Es ist der eine vollkommene Mensch, als Geistwesen ein Abbild Gottes, des Vaters, eine Wesenheit, ein geistiges Wesen, in dem alle Menschen im Geiste Eins sind.

Im Apokryphon des Johannes wird dieser von Christus darüber aufgeklärt, was es mit der zweiten Schöpfung auf sich hat. In den  geistigen 12 Äonen ist Sophia, die Epinoia des 4. Äons des Zeichens Krebs, die Mutter. Und sie brachte eine Gottheit hervor, die der Vater mit dem Gesicht des Löwen im 5.Äon des Zeichens Löwe ist. Dieser brachte als Ego eigene Mächte hervor, die Gewalten, die gemeinsam die planetare Ich-Wesenheit, die Astralität der Menschen, eines jeden Menschen hervorbrachten. So wurde der eine geistig geborene Mensch in einer zweiten Schöpfug zu einer astralen Ich-Wesenheit, die eine Individualität ist, als ein geistiger Mensch einerseits, der mit allen anderen geistigen Menchenwesenheiten Eins ist und einer je eigenen astralen Seele anderseits, eine Ich-Wesenheit im Einzelmenschen. Der Mensch wird zu einem individuellen Astralwesen durch die Emotionen von Lust und Leid, Freude und Schmerz, in Sympathie und Antipathie, in Gut und Böse, in Licht und Schatten, in Geist und Seele. Die Menschen sind seither dreigestaltige Wesen aus einem einen geistigen Leib, aus den astralen Ich-Wesen und ihren physischen Körpern. Wenn hierbei von Seele gesprochen wird, so ist der astrale Wesensanteil zwischen dem Geistmenschen und dem physischen Körper gemeint.
Seither hat jeder Mensch zwei Stimmen in sich, eine göttliche Stimme des Gewissens und eine astrale Stimme, die immerfort zum Egoismus aufruft.


2. Als Geistesmensch sind alle Menschen Eins
Gott der Vater brachte als erste Kraft die Barbelo, der Mutterschoss des Alls hervor, welche die Äonen des Himmels sind. In diesem Mutterschoss des Alls wurde der Geistesmensch als eine Äonen-Fünfheit hervorgebacht. Er entstand als ein eines geistiges mannweibliches Wesen, das nichtwankende Geschlecht des vollkommenen Menschen mit seinen 5 Wesensteilen:
1. Das Denken des Geistes, das aus dem Gedanken Gottes hervorging
2. Die Erkenntnis, die eine Fähigkeit des menschlichen Geistes ist
3. Die Unvergänglichkeit, die aus der Erkenntnis stammt
4. Das ewige Leben, das aus der Unvergänglichkeit stammt und
5. Die Wahrheit, die aus dem ewigen Leben in die Erscheinung tritt.

Das Denken des Menschen ist das geistige Abbild im ersten Gedanken Gottes, die Pronoia des Alls. Aus dem Denken kommt Erkenntnis, die Erkenntnis führt zur Unvergänglichkeit, aus der Unvergänglichkeit kommt das ewige Leben und im ewigen Leben erscheint die Wahrheit.

Als astrales Seelenwesen hat jeder Mensch ein eigenes Ich und ist dieses Ich. Als geistige Schöpfung sind alle Menschen ein einiges Wesen und sind alle Eins.
Was es bedeuten kann, dass Jesus  Christus zu seinen Jüngern gesagt hat `Seid vollkommen, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist`(Mt.5.48), das ist erst mit diesem einen Geistleib des Menschen zu verstehen.
Nach dem Verständnis des Mystikers Jakob Böhme haben die fünf Elohim-Quellgeister eine Entsprechung zur Alchemie. Er hat dies in seinem Werk `Aurora` so ausgedrückt:
Die Geburt des Menschen geschieht aus dem Lichtfeuer des Geistes und geht zwischen der herben und bitteren Qualität auf, wird im süssen Wasser scheinend und leuchtend und in der Hitze Flammen bitter und triumphierend und lebendig, und in der herben körperlich, trocken und helle. Die aufgestiegene Kraft im Licht ist die Liebe. Das Wasser aber macht alles sanft.

Grafik des Verfassers

Der Geist des Menschen ist ein Bild Gottes und hiernach im Pleroma des Himmels als Äonen-Fünfheit erschaffen. Fünf der sieben Elohim-Quellgeister sind hierdurch nach Jakob Böhme in ihrer Aktivität am Menschen gekennzeichnet. Der sechste Quellgeist ist durch die Sanftheit des Mitgefühls ausgedrückt, das den gesamten geistigen Menschen umgibt; sie ist geradezu eine Voraussetzung für seine Spiritualität und ein Kennzeichen für den Geistesmenschen. Der siebente Elohim-Quellgeist ist aus den sechsen geboren und ist alle Sechs zusammen, wie der Siebente immer inmitten der Sechs sich befindet, wie die Bienenkönigin im siebenfachen Bien.


3. Die Leid-schaffenden Emotionen überwinden
Die Astrologie der Sieben Strahlen führt zur Erkenntnis, dass die Planetenkonstellationen in einem kausalen Zusammenhang stehen mit dem kosmischen Lebensbaum, der sich von 0°Löwe zu 0°Wassermann erstreckt. Die Sonne als zentrale Ich-Dynamik spielt bei jedem Menschen die Hauptrolle in einem Drama, dass in jedem Menschen individuell als Emotionalität von Lust und Freude und Sympathie ersehnt wird, durch egogesteuerte Eigenwilligkeiten jedoch zu Leid und Schmerz und Antipathie mutiert. Eigenwilligkeit hat als kausale Ursache das Streben nach Freiheit, die, als materielle Freiheit begriffen, ein Freisein von Unterdrückung, Nichtshaben und Nichtssein anstrebt, jedoch durch das Ego zu Machtstreben, Habgier und Grössenwahn mutiert.
Die Wendung zur Überwindung der Leid-schaffenden Emotionen besteht darin, die Freiheit als ein Freisein für Mitmenschlichkeit, Bedürfnislosigkeit und sinnfindender Selbstwertschätzung zu empfinden. Im Bewusstsein des Menschen ist hierfür eine Katharsis in dem Drama erforderlich, etwa wie in der griechischen Tragödie.
In der Astrologie der Sieben Strahlen geht es um das Erkennen der Katharsisansätze im Aspektarium, insbesondere in den Quadraten, Quincunxen und Oppositionen einerseits, in den Aspektfiguren, besonders in der Yodfigur, Reizfigur, Kleines Auge, Leistungsdrei- und –viereck anderseits, zudem in der Mondknotenachse.

Ein jedes Geburtshoroskop zeigt die Wege auf, die erforderlich wären, die Leid-schaffenden Emotionen zu überwinden, die durch die Planetenkonstellationen ausgedrückt sind. Es ist die Aufgabe der Astrologin und des Astrologen ist, dies auch richtig zu erkennen und zu benennen. Nun geht es darum, anhand des Lebensbaumes im Geburtshoroskop mit Hilfe der Sieben Strahlen den Weg zu erkennen, wie es zur Überwindung der Leid-schaffenden Emotionen kommen kann.
In jedem Geburtshoroskop steht der 0°-Löwepunkt an einer bestimmten Häuserstelle. Diese Stelle im Geburtshoroskop ist der Ort, wo schöpferische Prozesse im Menschen wirksam sind und wo die Energie von Mutter Erde in das Menschenwesen eintritt. Jeder Mensch ist ein geistiges Kind des himmlischen Pleroma, ausgestattet mit den Emotionen der astralen Welt und dem physischen Leib von Mutter Erde. Vom himmlischen Pleroma stammt das Lichtwesen, der Geist im Menschen. Der astrale Teil des Menschen, der ihn mit der Tierwelt verbindet, entstammt der Astralwelt der Archonten und der irdische Leib entstammt der mütterlichen Erdenwesenheit.
Der Lebensbaum existiert auch im kosmischen Pleroma der Sternzeichen-Äonen. Daher liegt auch der Urgrund der Schöpfung im kosmischen Pleroma. Die Archonten als planetare Schöpferwesenheiten der astralen Welt haben zum Pleroma des Himmels geblickt und sich ein astrales Bild der Zeichen-Äonen geschaffen, um die Menschenseelen mit den astralen Emotionen von Lust und Freude zu beglücken und sie mit ihren eigenen Planetenkräften ausstatten zu können. Hierdurch erst wurde es möglich, dass der Mensch Lust und Freude empfinden kann, die immer dann zu Leid und Schmerz werden, wenn die Emotionen im Menschen zum Bösen tendieren..
Das astrologische Geburtsbild ist die Abbildung der Seele im Pleroma des Himmels. Aus der planetaren Zuordnung zu den Zeichen-Äonen bezieht die Ich-Wesenheit ihre Kraft. Doch erst das Aspektbild lässt die Bewusstseinsschaltung der Seele begreifen.
Mit dem Wachstumsurgrund des Lebensbaumes ist der kosmische Ort gegeben, woher die Seele ihre Schöpferkraft bezieht und wo und wie sie diese Schöpferkraft in die Erdenwirklichkeit umsetzen kann

4. Die Läuterung der Seele in den Lotosblumen
Die sieben Lotosblumen-Bewusstseinszentren im Menschen sind als die sieben astralen Wirkstätten der menschlich-astralen Ich-Wesenheit bewusst geworden. Und so lange der Mensch in seinem Bewusstsein in den 50 Blütenblättern der sechs unteren Lotosblumen im menschlichen Astralleib unbewusst ist, so lange ist er den Leid-schaffenden Emotionen ausgeliefert, von denen jedes zweite Blütenblatt bereits entwickelt ist. Die zweiten Blütenblätter des astralen Alphabets sind vom Menschen noch auszubilden. Die alle 20 Jahre stattfindende Jupiter/Saturn-Konjunktion hat die Bedeutung, ein König ist geboren. Im Menschen wird der König geboren, wenn er alle seine sechs unteren Lotosblumen mit den 50 Blütenblättern bewusst gemacht und im 1000-blättrigen Lotos entfaltet hat. Wie die einzelnen Blütenblätter zu entfalten sind, das ist im Kapitel VII beschrieben.

Die Überwindung der Leid-schaffenden Emotionen ist ein innermenschlicher Schulungsweg, der in den philosophisch-indischen `Yoga Sutras` des Patanjali beschrieben ist. Der als ein egoistisches Wesen denkende Mensch setzt dieser innermenschlichen Seelenentwicklung ganz erheblichen Widerstand entgegen, der eigentlich der Widerstand der astralen Archonten ist, deren Wirken im Menschen überwunden werden soll.

Alle Emotionen, die Leid verursachen, sollen überwunden werden, damit ein Leben ohne Leid geführt werden kann. Die Emotionen sollen zur Ruhe kommen und der Geist soll dem glatten Oberflächenspiegel eines Sees gleichen. Auch das Denken soll in Ruhe gebracht werden. Die Wolken des Denkens sollen vorüberziehen, ohne das Denken zu beeinflussen. Das Leben soll zur Ewigkeit im JETZT umgestaltet werden, denn wenn das Leben immer JETZT ist, dann ist es ewig.

Die Wirkungen der YOGA SUTRAS
Die Yoga-Sutras des Patanjali sind eingehend und detailliert dargestellt im Kapitel VII als Lotosblumen im Lebensbaum. Nachfolgend werden ihre Wirkungen nach den Yoga-Sutras beschrieben.

I. DAS EINSSEIN
Yoga ist das Zur-Ruhe-Bringen der Bewegungen des Geistes.
Üben ist das Bemühen, bei der inneren Stille zu verweilen.
Um innere Ruhe zu gewinnen, begegne man den Glücklichen mit Liebe und Freundlichkeit, den Unglücklichen mit uneingeschränktem Mitgefühl, man entwickle eine heitere Wesensart gegenüber dem Guten und Gleichmut gegenüber dem Bösen.

II. DER WEG
Grundlage der Yogapraxis sind Disziplin, selbsterforschende Vertiefung in die überlieferte Lehre und hingebungsvolles Streben zu Gott.
Die Sorge um das eigene Leben liegt allem Lebendigen zugrunde und ist selbst dem Weisen noch eigen.
Was zu verhindern ist, ist das zukünftige Leid.
Das Geistige ist die Kraft hinter der Wahrnehmungsfähigkeit, es ist reine Bewusstheit, nimmt aber an dem Bewusstseinsinhalt des menschlichen Geistes teil.
Die acht Glieder des Yoga sind: Gebote zu moralischem Verhalten, Gebote zur inneren Einstellung, das Achten auf die Haltung des Körpers, die Kontrolle des Atems, Zurückgezogenheit der Sinnesorgane, das Üben von Konzentration und Meditation bezogen auf eine Idee oder eine Sache bis zum Zustand der geistigen Einheit.

III. DAS ZU ERREICHENDE
Konzentration ist die Bindung des Bewusstseins an eine Stelle.
In der Meditation ist der Bewusstseinsinhalt stetig darauf ausgerichtet.
Im Zustand des Einsseins verliert das Bewusstsein die ihm eigenen Merkmale und gibt nur noch die Sache selbst wieder.
Durch Meisterung des aufsteigenden Atems wird es möglich, sich aus allem Materiellen zu lösen und zu erheben.
Der Meisterung des mittleren Atems folgt der Zustand leuchtender Verklärung.
Durch meditative Versenkung im Zustand des vollkommenen Atems entsteht All-Einheit

IV DIE ALLEINHEIT
Das regelmässige Üben der Meditation im vollkomenen Atem führt zur All-Einheit mit dem Göttlichen
Das Verhalten eines Yogis zieht weder Verdienst noch Schuld nach sich, während die Taten und Gedanken anderer einen Eindruck des Verdienstes, der Schuld oder einen gemischten Eindruck hinterlassen.

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