Die Sonne bringt es an den Tag, wo der Mensch auf seinem irdischen Wanderweg der
wiederholten Erdenleben angelangt ist. Das Geburtshoroskop zeigt, wie er die
Leid-schaffenden Emotionen überwinden und seine Anlagen, Talente und
Fähigkeiten einsetzen kann, um seine Lebensaufgaben, seine Berufung und seine
karmischen Aufgaben zu erfüllen.
1. Die Erschaffung des Menschen
Die zweifache Schöpfung
des Menschen in der Bibel ist eigentlich unverständlich. Sie wird im Apokryphon
des Johannes, des Lieblingsjüngers von Jesus, jedoch zunächst als eine geistige
Schöpfung im Pleroma des Himmels und hernach als eine astrale Schöpfung des
Menschen in der Welt der Archonten beschrieben.
Gott-Vater, der
unsichtbare Geist, das unermessliche Licht, liess zunächst aus seinem Denken
Ennoia, eine erste Kraft Pronoia, die Barbelo, den Mutterschoss des Alls aus
sich hervorgehen. Aus der Barbelo, dem Mutterschoss des Alls wurde der
Geistesmensch hervorgebracht, der ein mannweiblicher Mensch, das Abbild Gottes,
die Äonen-Fünfheit ist. Es ist der eine vollkommene Mensch, als Geistwesen ein
Abbild Gottes, des Vaters, eine Wesenheit, ein geistiges Wesen, in dem alle
Menschen im Geiste Eins sind.
Im Apokryphon des
Johannes wird dieser von Christus darüber aufgeklärt, was es mit der zweiten
Schöpfung auf sich hat. In den geistigen
12 Äonen ist Sophia, die Epinoia des 4. Äons des Zeichens Krebs, die Mutter.
Und sie brachte eine Gottheit hervor, die der Vater mit dem Gesicht des Löwen
im 5.Äon des Zeichens Löwe ist. Dieser brachte als Ego eigene Mächte hervor,
die Gewalten, die gemeinsam die planetare Ich-Wesenheit, die Astralität der
Menschen, eines jeden Menschen hervorbrachten. So wurde der eine geistig
geborene Mensch in einer zweiten Schöpfug zu einer astralen Ich-Wesenheit, die
eine Individualität ist, als ein geistiger Mensch einerseits, der mit allen
anderen geistigen Menchenwesenheiten Eins ist und einer je eigenen astralen
Seele anderseits, eine Ich-Wesenheit im Einzelmenschen. Der Mensch wird zu
einem individuellen Astralwesen durch die Emotionen von Lust und Leid, Freude
und Schmerz, in Sympathie und Antipathie, in Gut und Böse, in Licht und
Schatten, in Geist und Seele. Die Menschen sind seither dreigestaltige Wesen
aus einem einen geistigen Leib, aus den astralen Ich-Wesen und ihren physischen
Körpern. Wenn hierbei von Seele gesprochen wird, so ist der astrale
Wesensanteil zwischen dem Geistmenschen und dem physischen Körper gemeint.
Seither hat jeder Mensch zwei Stimmen in sich,
eine göttliche Stimme des Gewissens und eine astrale Stimme, die immerfort zum
Egoismus aufruft.
2. Als Geistesmensch sind alle
Menschen Eins
Gott der Vater brachte
als erste Kraft die Barbelo, der Mutterschoss des Alls hervor, welche die Äonen
des Himmels sind. In diesem Mutterschoss des Alls wurde der Geistesmensch als
eine Äonen-Fünfheit hervorgebacht. Er entstand als ein eines geistiges
mannweibliches Wesen, das nichtwankende Geschlecht des vollkommenen Menschen
mit seinen 5 Wesensteilen:
1. Das Denken des Geistes, das aus dem Gedanken Gottes hervorging
2. Die Erkenntnis, die eine Fähigkeit des menschlichen Geistes ist
3. Die Unvergänglichkeit, die aus der Erkenntnis stammt
4. Das ewige Leben, das aus
der Unvergänglichkeit stammt und
5. Die Wahrheit, die aus dem ewigen Leben in die Erscheinung tritt.
Das Denken des Menschen
ist das geistige Abbild im ersten Gedanken Gottes, die Pronoia des Alls. Aus
dem Denken kommt Erkenntnis, die Erkenntnis führt zur Unvergänglichkeit, aus
der Unvergänglichkeit kommt das ewige Leben und im ewigen Leben erscheint die
Wahrheit.
Als astrales Seelenwesen
hat jeder Mensch ein eigenes Ich und ist dieses Ich. Als geistige Schöpfung
sind alle Menschen ein einiges Wesen und sind alle Eins.
Was es bedeuten kann,
dass Jesus Christus zu seinen Jüngern
gesagt hat `Seid vollkommen, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist`(Mt.5.48),
das ist erst mit diesem einen Geistleib des Menschen zu verstehen.
Nach dem Verständnis des
Mystikers Jakob Böhme haben die fünf Elohim-Quellgeister eine Entsprechung zur
Alchemie. Er hat dies in seinem Werk `Aurora` so ausgedrückt:
Die Geburt des
Menschen geschieht aus dem Lichtfeuer des Geistes und geht zwischen der herben
und bitteren Qualität auf, wird im süssen Wasser scheinend und leuchtend und in
der Hitze Flammen bitter und triumphierend und lebendig, und in der herben
körperlich, trocken und helle. Die aufgestiegene Kraft im Licht ist die Liebe.
Das Wasser aber macht alles sanft.
Grafik des Verfassers
Der Geist des Menschen ist ein Bild Gottes und hiernach im Pleroma des
Himmels als Äonen-Fünfheit erschaffen. Fünf der sieben Elohim-Quellgeister sind
hierdurch nach Jakob Böhme in ihrer Aktivität am Menschen gekennzeichnet. Der
sechste Quellgeist ist durch die Sanftheit des Mitgefühls ausgedrückt, das den
gesamten geistigen Menschen umgibt; sie ist geradezu eine Voraussetzung für
seine Spiritualität und ein Kennzeichen für den Geistesmenschen. Der siebente
Elohim-Quellgeist ist aus den sechsen geboren und ist alle Sechs zusammen, wie
der Siebente immer inmitten der Sechs sich befindet, wie die Bienenkönigin im
siebenfachen Bien.
3. Die Leid-schaffenden Emotionen
überwinden
Die Astrologie der Sieben
Strahlen führt zur Erkenntnis, dass die Planetenkonstellationen in einem
kausalen Zusammenhang stehen mit dem kosmischen Lebensbaum, der sich von 0°Löwe
zu 0°Wassermann erstreckt. Die Sonne als zentrale Ich-Dynamik spielt bei jedem
Menschen die Hauptrolle in einem Drama, dass in jedem Menschen individuell als
Emotionalität von Lust und Freude und Sympathie ersehnt wird, durch
egogesteuerte Eigenwilligkeiten jedoch zu Leid und Schmerz und Antipathie
mutiert. Eigenwilligkeit hat als kausale Ursache das Streben nach Freiheit,
die, als materielle Freiheit begriffen, ein Freisein von Unterdrückung, Nichtshaben und Nichtssein anstrebt,
jedoch durch das Ego zu Machtstreben, Habgier und Grössenwahn mutiert.
Die Wendung zur
Überwindung der Leid-schaffenden Emotionen besteht darin, die Freiheit als ein Freisein für Mitmenschlichkeit,
Bedürfnislosigkeit und sinnfindender Selbstwertschätzung zu empfinden. Im
Bewusstsein des Menschen ist hierfür eine Katharsis in dem Drama erforderlich,
etwa wie in der griechischen Tragödie.
In der Astrologie der
Sieben Strahlen geht es um das Erkennen der Katharsisansätze im Aspektarium,
insbesondere in den Quadraten, Quincunxen und Oppositionen einerseits, in den
Aspektfiguren, besonders in der Yodfigur, Reizfigur, Kleines Auge,
Leistungsdrei- und –viereck anderseits, zudem in der Mondknotenachse.
Ein jedes Geburtshoroskop
zeigt die Wege auf, die erforderlich wären, die Leid-schaffenden Emotionen zu
überwinden, die durch die Planetenkonstellationen ausgedrückt sind. Es ist die
Aufgabe der Astrologin und des Astrologen ist, dies auch richtig zu erkennen
und zu benennen. Nun geht es darum, anhand des Lebensbaumes im Geburtshoroskop
mit Hilfe der Sieben Strahlen den Weg zu erkennen, wie es zur Überwindung der
Leid-schaffenden Emotionen kommen kann.
In jedem Geburtshoroskop
steht der 0°-Löwepunkt an einer bestimmten Häuserstelle. Diese Stelle im Geburtshoroskop
ist der Ort, wo schöpferische Prozesse im Menschen wirksam sind und wo die
Energie von Mutter Erde in das Menschenwesen eintritt. Jeder Mensch ist ein
geistiges Kind des himmlischen Pleroma, ausgestattet mit den Emotionen der
astralen Welt und dem physischen Leib von Mutter Erde. Vom himmlischen Pleroma
stammt das Lichtwesen, der Geist im Menschen. Der astrale Teil des Menschen,
der ihn mit der Tierwelt verbindet, entstammt der Astralwelt der Archonten und
der irdische Leib entstammt der mütterlichen Erdenwesenheit.
Der Lebensbaum existiert
auch im kosmischen Pleroma der Sternzeichen-Äonen. Daher liegt auch der Urgrund
der Schöpfung im kosmischen Pleroma. Die Archonten als planetare
Schöpferwesenheiten der astralen Welt haben zum Pleroma des Himmels geblickt
und sich ein astrales Bild der Zeichen-Äonen geschaffen, um die Menschenseelen
mit den astralen Emotionen von Lust und Freude zu beglücken und sie mit ihren
eigenen Planetenkräften ausstatten zu können. Hierdurch erst wurde es möglich,
dass der Mensch Lust und Freude empfinden kann, die immer dann zu Leid und
Schmerz werden, wenn die Emotionen im Menschen zum Bösen tendieren..
Das astrologische
Geburtsbild ist die Abbildung der Seele im Pleroma des Himmels. Aus der planetaren
Zuordnung zu den Zeichen-Äonen bezieht die Ich-Wesenheit ihre Kraft. Doch erst
das Aspektbild lässt die Bewusstseinsschaltung der Seele begreifen.
Mit dem Wachstumsurgrund
des Lebensbaumes ist der kosmische Ort gegeben, woher die Seele ihre Schöpferkraft
bezieht und wo und wie sie diese Schöpferkraft in die Erdenwirklichkeit
umsetzen kann
4. Die Läuterung der Seele in den
Lotosblumen
Die sieben
Lotosblumen-Bewusstseinszentren im Menschen sind als die sieben astralen
Wirkstätten der menschlich-astralen Ich-Wesenheit bewusst geworden. Und so
lange der Mensch in seinem Bewusstsein in den 50 Blütenblättern der sechs
unteren Lotosblumen im menschlichen Astralleib unbewusst ist, so lange ist er
den Leid-schaffenden Emotionen ausgeliefert, von denen jedes zweite Blütenblatt
bereits entwickelt ist. Die zweiten Blütenblätter des astralen Alphabets sind
vom Menschen noch auszubilden. Die alle 20 Jahre stattfindende
Jupiter/Saturn-Konjunktion hat die Bedeutung, ein König ist geboren. Im
Menschen wird der König geboren, wenn er alle seine sechs unteren Lotosblumen
mit den 50 Blütenblättern bewusst gemacht und im 1000-blättrigen Lotos
entfaltet hat. Wie die einzelnen Blütenblätter zu entfalten sind, das ist im
Kapitel VII beschrieben.
Die Überwindung der
Leid-schaffenden Emotionen ist ein innermenschlicher Schulungsweg, der in den
philosophisch-indischen `Yoga Sutras` des Patanjali beschrieben ist. Der als
ein egoistisches Wesen denkende Mensch setzt dieser innermenschlichen Seelenentwicklung
ganz erheblichen Widerstand entgegen, der eigentlich der Widerstand der
astralen Archonten ist, deren Wirken im Menschen überwunden werden soll.
Alle Emotionen, die Leid
verursachen, sollen überwunden werden, damit ein Leben ohne Leid geführt werden
kann. Die Emotionen sollen zur Ruhe kommen und der Geist soll dem glatten Oberflächenspiegel
eines Sees gleichen. Auch das Denken soll in Ruhe gebracht werden. Die Wolken
des Denkens sollen vorüberziehen, ohne das Denken zu beeinflussen. Das Leben
soll zur Ewigkeit im JETZT umgestaltet werden, denn wenn das Leben immer JETZT
ist, dann ist es ewig.
Die
Wirkungen der YOGA SUTRAS
Die Yoga-Sutras des Patanjali sind
eingehend und detailliert dargestellt im Kapitel VII als Lotosblumen im
Lebensbaum. Nachfolgend werden ihre Wirkungen nach den Yoga-Sutras beschrieben.
I. DAS EINSSEIN
Yoga ist das Zur-Ruhe-Bringen der
Bewegungen des Geistes.
Üben ist das Bemühen, bei der inneren
Stille zu verweilen.
Um innere Ruhe zu gewinnen, begegne man den
Glücklichen mit Liebe und Freundlichkeit, den Unglücklichen mit uneingeschränktem
Mitgefühl, man entwickle eine heitere Wesensart gegenüber dem Guten und
Gleichmut gegenüber dem Bösen.
II. DER WEG
Grundlage der Yogapraxis sind Disziplin,
selbsterforschende Vertiefung in die überlieferte Lehre und hingebungsvolles
Streben zu Gott.
Die Sorge um das eigene Leben liegt allem
Lebendigen zugrunde und ist selbst dem Weisen noch eigen.
Was zu verhindern ist, ist das zukünftige
Leid.
Das Geistige ist die Kraft hinter der
Wahrnehmungsfähigkeit, es ist reine Bewusstheit, nimmt aber an dem
Bewusstseinsinhalt des menschlichen Geistes teil.
Die acht Glieder des Yoga sind: Gebote zu
moralischem Verhalten, Gebote zur inneren Einstellung, das Achten auf die
Haltung des Körpers, die Kontrolle des Atems, Zurückgezogenheit der
Sinnesorgane, das Üben von Konzentration und Meditation bezogen auf eine Idee
oder eine Sache bis zum Zustand der geistigen Einheit.
III. DAS ZU ERREICHENDE
Konzentration ist die Bindung des
Bewusstseins an eine Stelle.
In der Meditation ist der Bewusstseinsinhalt
stetig darauf ausgerichtet.
Im Zustand des Einsseins verliert das
Bewusstsein die ihm eigenen Merkmale und gibt nur noch die Sache selbst wieder.
Durch Meisterung des aufsteigenden Atems
wird es möglich, sich aus allem Materiellen zu lösen und zu erheben.
Der Meisterung des mittleren Atems folgt
der Zustand leuchtender Verklärung.
Durch meditative Versenkung im Zustand des
vollkommenen Atems entsteht All-Einheit
IV DIE ALLEINHEIT
Das regelmässige Üben der Meditation im
vollkomenen Atem führt zur All-Einheit mit dem Göttlichen
Das Verhalten eines Yogis zieht weder
Verdienst noch Schuld nach sich, während die Taten und Gedanken anderer einen
Eindruck des Verdienstes, der Schuld oder einen gemischten Eindruck
hinterlassen.
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